Elmar Arro, Musikwissenschaftler, geb. am 2. 7. 1899 in Riga, gest. am 14. 12. 1985 in Wien. Arro studierte ab 1922 Musikwissenschaften und Slawistik an der Universität Berlin, setzte sein Studium bei Guido Adler an der Universität Wien fort und promovierte 1928 mit der Dissertation Über das Musikleben in Estland im 19. Jahrhundert. Er übersiedelte nach Dorpat (Estland), wo er 1929 als Redakteur der Musikzeitschrift "Eesti muusika kuukiri", die jedoch noch im selben Jahr wieder eingestellt wurde. Ab 1931 unterrichtete Arro am Luther-Institut in Dorpat sowie von 1936 bis 1938 am Herder-Institut in Riga (Lettland). 1932 veröffentlichte er seine Studie über Stadtmusiker in Dorpat, die sich mit archivalischen Quellen auseinandersetzte. 1939 musste er im Zuge der "Umsiedelung" Estland verlassen, wurde zur Deutschen Wehrmacht eingezogen und am Ende des Zweiten Weltkriegs inhaftiert. 1955 kehrte er nach Deutschland zurück und engagierte sich für die Gründung eines Studienzentrums für osteuropäische Musik, das als "Johann-Gottfried-Herder-Forschungsstelle für Musikgeschichte" an der Universität Kiel seine Arbeit aufnahm. Arro betreute zwischen 1962 und 1967 die ersten vier Sammelbände der Forschungsstelle. 1966 ging er in den Ruhestand und übersiedelte nach Wien. Zu Arros Publikationen zählt u. a. Geschichte der estnischen Musik (1933).