Walter Andress, Musiker, Komponist und Dirigent, geb. am 2. 2. 1904 in Wien, gest. am 2. 7. 1982 ebenda. Seine erste musikalische Ausbildung erhielt Andress in Klavier und Gesang. Nach seiner Pflichtschulzeit wurde er auf der Klarinette durch den Philharmoniker N. Danner unterrichtet und trat 1920 in die Brigade 1 als Klarinettist ein. Zwischen 1925 und 1928 war er zweiter Kapellmeister beim Infanterie-Regiment 2. Während des Militärdienstes erlernte er die Musiktheorie beim Wiener Philharmoniker Prof. Alexander Wunderer, Komposition bei Richard Böhr und Dirigieren bei Rudolf Nilius. Neben seiner Tätigkeit als Lehrer für Klarinette und Theorie wurde er vermehrt als Klarinettist verpflichtet. Zu seinen Wirkungsorten zählten u. a. das Raimundtheater und das Bürgertheater in Wien. Längere Zeit war er auch Mitglied der Bühnenmusik der Wiener Staatsoper und des Burgtheaters. Während seiner Mitgliedschaft im Orchester des Wiener Stadttheaters wurde er von dem Dirigenten Max Schönherr auch als Komponist gefördert, indem seine Werke vermehrt im Österreichischen Rundfunk ausgestrahlt wurden. Nach kriegsbedingter Unterbrechung setzte er 1945 sein Schaffen mit Werken wie Komödienvorspiel, Concertino für Klarinette und Orchester oder der Oper Der Flötenspieler fort. In den folgenden Jahren komponierte er Sinfonien, Opern, Konzerte und Kammermusik. Vermehrt erhielt er Instrumentationsaufträge, da man seine vom hohen Klangstil geleitete Instrumentationskunst schätzte (z. B. Richard Strauss' 5 Stimmungsbilder Op. 9). 1953 erhielt er den Österreichischen Staatspreis und 1965 den Theodor-Körner-Preis. 1957 wurde ihm der Professorentitel verliehen.