Otto Ampferer, Geologe und Alpinist, geb. am 1. 12. 1875 in Innsbruck, gest. am 19. 7. 1947 ebenda. Ampferer studierte Physik und Geographie an der Universität Innsbruck, promovierte und war als Feldgeologe an der Geologischen Bundesanstalt tätig, die er von 1935 bis 1937 als Direktor leitete. 1899 bestieg er gemeinsam mit Karl Berger die Guglia di Brenta (Norditalien). Seit 1908 arbeitete er an der Projektierung und am Ausbau zahlreicher Wasserkraftwerke mit und unternahm 1917 bis 1918 geologische Forschungsreisen nach Albanien, Montenegro und Serbien. Seit 1923 veröffentlichte er Beiträge zur Mechanik der Alpen, geologische Karten der Nordalpen vom Arlberg bis zur Saalach und war 1925 bis 1937 Redakteur des "Jahrbuchs der Geologischen Bundesanstalt". Seine hervorragendste Leistung war die Aufstellung der "Unterströmungstheorie", die besagt, dass die Gebirgsbildung nicht so sehr auf die Kräfte der Erdrinde, sondern auf die Wirkung der sich unterhalb der Erdrinde befindenden Massen zurückzuführen ist.
Neben zahlreichen Aufsätzen im "Jahrbuch der Geologischen Reichsanstalt", z. B. Über das Bewegungsbild der Faltengebirge (1906), veröffentlichte er gemeinsam mit Heinrich von Ficker Aus Innsbrucks Bergwelt (1902). Ampferer war Mitglied des Akademischen Alpenklubs Innsbruck, der Wiener Geologischen Gesellschaft und seit 1940 der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 1939 erhielt er von der Geologischen Vereinigung die Gustav-Steinmann-Medaille.