Anna Zoller, Lehrerin und Schriftstellerin, geb. am 16. 9. 1859 in Axams (Tirol), gest. am 11. 2. 1942 in Innsbruck. Zoller verbrachte ihre Kindheit in Schwaz und ihre Jugend am Außerferner Plansee. Ihre Erlebnisse am Plansee verarbeitete Zoller in mehreren Texten. So berichtete sie in der Erzählung Mit König Ludwig V. auf dem Plansee von ihren tatsächlichen Begegnungen mit dem König, den sie mehrmals mit dem Boot über den See brachte. Später ging sie sieben Jahre nach Chicago, um dort als Erzieherin zu arbeiten. Sie schrieb während ihrer Zeit in Nordamerika immer wieder für deutschsprachige Zeitungen. Nach ihrer Rückkehr lernte Zoller den österreichischen Gymnasialprofessor Alois Zoller kennen, den sie bald darauf heiratete. Sie zog mit ihrem Mann nach Saaz ins Sudetenland, wo sie einen gemeinsamen Sohn erzogen. Nachdem sie sowohl ihren Ehemann als auch ihren Sohn im Ersten Weltkrieg verlor, zog Zoller wieder nach Innsbruck.
Sie begann nun mehr zu schreiben und verfaßte zahlreiche Gedichte in Tiroler Mundart, die in den "Innsbrucker Nachrichten", im "Oberländer", im "Bergquell", in den "Kitzbühler Nachrichten" und im "Tiroler Landboten" erschienen. Texte über alte Tiroler Bräuche wurden v. a. im "Tiroler Landboten" veröffentlicht, beispielsweise Fronleichnamsbräuche vor fünfzig Jahren in Schwaz, Das Zeltenanschneiden oder Das Grasausläuten. Zoller stand in Briefkontakt mit Karl Paulin, der in dem von ihm herausgegebenen Gedichtband "Tiroler Land - Tiroler Leut" mehrere ihrer Mundartgedichte veröffentlichte.

Text: Forschungsinstitut Brenner-Archiv, Innsbruck     Text drucken

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