Ludwig Welti, Historiker und Archivar, geb. am 25. 10. 1904 in Fraxern (Vorarlberg), gest. am 7. 11. 1971 in Bregenz. Als Sohn eines Lehrers geboren, besuchte Welti die Volksschule in Lustenau-Rheindorf, schloss das Bregenzer Gymnasium mit der Matura ab und studierte Geschichte und Geographie in Wien und Innsbruck. 1929 promovierte er mit der Dissertation Geschichte der Reichsgrafschaft Hohenems und des Reichshofes Lustenau. Ein Beitrag zur Einigungsgeschichte Vorarlbergs. Er unterrichtete in Bregenz am Bundesgymnasium und am Mädchenrealgymnasium. Ab 1934 war er am Bundesrealgymnasium in Villach tätig, wurde, da er gegen den Nationalsozialismus opponierte, nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 des Amtes enthoben. 1940 zur Deutschen Luftwaffe eingezogen, geriet er in Tunis in Kriegsgefangenschaft und kehrte erst 1946 aus den USA zurück. 1947 bis 1969 arbeitete er im Vorarlberger Landesarchiv. 1963 avancierte er zum Leiter wissenschaftlicher Agenden. Als Archivar legte er u. a. eine Karte des Namensgutes aller Urkunden bis 1540 sowie eine Wappenkartei an.
Welti schrieb Beiträge für "Montfort" und das "Jahrbuch des Vorarlberger Landesmuseumsvereins" und veröffentlichte u. a. Merk Sittich und Wolf Dietrich von Ems (1952) sowie Bludenz als österreichischer Vogteisitz 1418-1806. Eine regionale Verwaltungsgeschichte (1971). Postum wurde seine Siedlungs- und Sozialgeschichte von Vorarlberg (1973) von Nikolaus Grass herausgegeben.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Juli 2009)     Text drucken

Bestandsrecherche Ludwig Welti in der Datenbank
"Verzeichnis der künstlerischen, wissenschaftlichen und kulturpolitischen Nachlässe in Österreich"