Gertrud Wagner, geb. am 31. 12. 1916 in Passau, gest. am 13. 7. 1998 in Aix-en-Provence, war eine Tänzerin und Choreographin. Sie studierte modernen Tanz in München. 1941 heiratete sie Wieland Wagner, den sie bereits seit der Schulzeit kannte. Sie stand ihrem Mann bei seiner Arbeit als Künstlerischer Leiter der Bayreuther Festspiele zur Seite und unterstützte ihn besonders in seinem Bestreben, einen neuen Inszenierungsstil für die Werke Richard Wagners zu etablieren. Dabei kam ihr eine weitaus größere Bedeutung zu, als bisher angenommen. So sollen, laut ihrer Tochter Nike Wagner, viele Chor- und Solistenszenen nicht von Wieland sondern von Gertrud Wagner inszeniert worden sein. Nach dem frühen Tod ihres Gatten konnte sie allerdings keinen weiteren Einfluss mehr auf die Festspiele ausüben, da ihr Schwager Wolfgang Wagner die alleinige Leitung übernahm und sich eine Mitarbeit ihrerseits verbat.

Text: Universität Salzburg, Fachbereich Kunst-, Musik- und Tanzwissenschaft (Oktober 2014)     Text drucken
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