Carl Treumann, Schauspieler, Regisseur und Librettist, geb. am 27. 7. 1823 in Hamburg, gest. am 18. 4. 1877 in Baden (Niederösterreich). Treumann ging 1841 nach Budapest, wo er ein Engagement als Chorist am Deutschen Theater annahm. Er zog mit einer reisenden Schauspieltruppe durch Ungarn und Rumänien und gelangte 1847 nach Wien. Der Komponist Franz von Suppé empfahl ihn an das Theater an der Wien, wo er in der Folge bis 1852 in Volksstücken und musikalischen Lustspielen auftrat. Anschließend wechselte er an das Carl-Theater, wo er zusammen mit Johann Nestroy auftrat. 1860 gründete er das Quai-Theater, das jedoch durch einen Brand zerstört wurde. Von 1863 bis 1866 wirkte er als Direktor und Schauspieler am Carl-Theater, musste sich jedoch dann wegen gesundheitlicher Probleme von der Bühne zurückziehen. Treumann, der die Operetten Jacques Offenbachs in Wien einführte, verfasste Neues Wiener Theater (1872) und Libretti, z. B. zur Strauß-Operette Prinz Methusalem (1877).

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Februar 2010)     Text drucken

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