Andreas Thom (eigentlich: Rudolf Csmarich), Schriftsteller, geb. am 11. 5. 1884 in Wien, gest. am 25. 6. 1943 ebenda. Thom absolvierte das Lehrerseminar in St. Pölten (Niederösterreich) und unterrichtete von 1903 bis 1934 als Volksschullehrer in Wien. Zwischen 1918 und 1923 war er als Lektor im Wiener Strache Verlag tätig, engagierte sich dort für den österreichischen Expressionismus, war mit Albert Paris Gütersloh befreundet und wurde später in seiner eigenen schriftstellerischen Arbeit durch Franz Werfel, Thomas Mann und Stefan Zweig gefördert. Ab 1923 fungierte er als Vizepräsident des Schutzverbandes deutscher Schriftsteller in Österreich. Mit der Figur des "Baal" in dem Roman Ambros Maria Baal. Ein Roman der Lüge (1918) schuf Thom den Prototyp eines dekadenten negativen Helden, der auch Bertolt Brechts Theaterstück Baal beeinflusste.
Er veröffentlichte u. a. Lindeleid. Das Kind und die Leute (1913), Rufus Nemian. Roman aus dem Tierkreis Mensch (1921), Vorlenz der Urlauber auf Lebzeiten und Brigitte, die Frau mit dem schweren Herzen (1930), Noch spielt ein Kind (1934) und Die ungleichen Geliebten (1938).

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (September 2009)     Text drucken

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