Paul Schmidtbauer (eigentlich: Paul Rudolf Schmidt), Maler, geb. am 7. 7. 1892 in Lividraga (Kroatien), gest. am 4. 9. 1974 in Graz. Schmidtbauer erhielt seine künstlerische Ausbildung an der Landeskunstschule Graz, besuchte 1913 die Graphische Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt in Wien und nahm am Unterricht von Alois Delug an der Akademie der bildenden Künste teil. Er nahm am Ersten Weltkrieg teil, wurde 1920 Mitglied des Steiermärkischen Kunstvereins und beteiligte sich an Ausstellungen, z. B. an der "Steirischen Kunstschau" in Graz (1921), der "Jubiläumskunstschau" (1928) in Graz und "Kunst und Handwerk Graz 1938" und fungierte als Mitbegründer der Grazer Sezession. 1943 übersiedelte er nach Giessenberg, gründete er den Fata-Morgana-Kreis als passiven Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime und war von 1945 bis 1947 am Wiederaufbau der Grazer Kunstgewerbeschule beteiligt. 1947/1948 fungierte er als provisorischer Präsident des Steiermärkischen Kunstvereins, aus dem er 1951 wieder austrat. Von 1964 bis 1974 hielt er sich wegen Alkoholismus am Grazer "Feldhof", dem Landessonderkrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie auf. Zu seinen Werken zählen u. a. die Ölbilder Türkisches Stilleben (1915), Selbstbildnis (1919), Damenporträt (1923), Verkehr (1925), Nach dem Putsch (1928) und Rosental Tagbau (1953) sowie das Mappenwerk Wir Maler (1920) und zahlreiche Graphiken.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Oktober 2010)     Text drucken

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