Johann Schefczik, Botaniker, geb. am 18. 6. 1893 in Wien, gest. am 14. 1. 1980 in Graz. Schefczik besuchte die Gymnasien in Mödling und Krumau. 1914 begann er ein Studium der Naturgeschichte und Geographie an der Universität Wien, das er 1921 mit der Lehramtsprüfung abschloss. Von 1915 bis 1918 leistete er Kriegsdienst. Er unterrichtete zunächst an der Realschule im zehnten Wiener Gemeindebezirk sowie am Gymnasium im fünften Wiener Gemeindebezirk. Gegen Ende des zweiten Weltkriegs zum Kriegsdienst einberufen, geriet er in russische Kriegsgefangenschaft und arbeitete zwischen 1946 und 1950 als gärtnerischer Hilfsarbeiter und Privatlehrer, da er 1945 aus politischen Gründen aus dem Schuldienst entlassen worden war. 1950 übersiedelte er nach Friesach (Kärnten), verlegte 1952 seinen Wohnsitz nach Graz und stellte sich als ehrenamtlicher Mitarbeiter der Abteilung für Zoologie und Botanik des Landesmuseum Joanneum zur Verfügung. Hier widmete er sich vor allem der bryologischen Sammlung, fungierte von 1956 bis 1963 als Obmann der Fachgruppe für Entomologie des Naturwissenschaftlichen Vereins für die Steiermark und erforschte bis 1975 die Flora des Gahn-Gebiets von Payerbach an der Rax (Niederösterreich).
Zwischen 1960 und 1974 veröffentlichte Schefczik ein Verzeichnis der Belege der sich in der bryologischen Sammlung befindlichen Leber- und Laubmoose der Steiermark in den "Mitteilungen des Landesmuseum Joanneum" sowie Zur Kenntnis der Pflanzendecke des Gahn-Gebietes. Farn- und Blütenpflanzen, die im südlichen Teil Niederösterreichs nahe der Grenze gegen Steiermark wildwachsend, eingeschleppt oder verwildert beobachtet wurden (1978).

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Juni 2009)     Text drucken

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