Fritz Spielmann (später Fred Spielman), Komponist, geb. 20. 11. 1906, Wien, gest. 21. 3. 1997 in New York (USA). Er erhielt eine klassische Ausbildung an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien bei Joseph Marx und Hans Gál und entdeckte im Berlin der 1920er Jahre seine Liebe zu amerikanischer Unterhaltungsmusik.
In den 1930er Jahren wurde er in Österreich zum populären Schlager- und Bühnenkomponisten: er trat zunächst im legendären Kabarett "Der Liebe Augustin" und im Nachtklub "Fiaker" auf, komponierte u.a. für "Fräulein Lilli" (mit Franziska Gaal und Hans Jaray, 1936) Filmmusik und schrieb zusammen mit Stephan Weiss Musicals und Revuen (u. a. das 1937 im Theater an der Wien uraufgeführte "Pam Pam"). Sein 1936 komponierter Schlager "Schinkenfleckerln"( in dem "ollaweil das Fleisch Versteckerln" spielt) blieb bis heute ein Evergreen.
1938 emigrierte er über Paris in die USA; er arbeitete zunächst in New York, wo er bald zu einer zentralen Figur der "Wiener" Kleinkunstszene wurde, die sich um Künstleremigranten wie Hermann Leopoldi, Jimmy Berg und Karl Farkas geschart hatte. Sein Talent und seine Anpassungsfähigkeit führten ihn schließlich nach Hollywood, wo er ab 1944 als Filmkomponist große Erfolge errang.
Einige seiner Kompositionen, interpretiert von Stars wie Bing Crosby ("Shepherd Serenade"), Frank Sinatra ("One Finger Melody"), Doris Day ("A Purple Cow"), Nat King Cole ("If Love Is Good to Me"), Elvis Presley ("I Don´t Want To"), erreichten weltweite Bekanntheit; Miles Davis, Keith Jarrett und Shirley Horne spielten bzw. sangen seinen Song "You Won´t Forget Me". Sein erfolgreichstes Musical "The Stingiest Man in Town" kam 1962 am Broadway heraus; für "Paper Roses" erhielt er einen Grammy Award; und von seinem amerikanischen Frühwerk "Shepherd Serenade" wurden über eine Million Platten verkauft.
Ab 1970 wirkte Spielmann auch wieder in Wien; seinen Nachlass widmete er ursprünglich dem Literaturhaus in Wien. Heute befinden sich ein Großteil seines Nachlasses in der Akademie der Künste in Berlin (Notenhandschriften und -drucke, Skizzen zu den Bühnen-, Film- und Fernsehmusiken, Korrespondenz, biografische Unterlagen, Zeitungskritiken, Programmzettel, Fotos, Sammlung von Ton- und Bildaufnahmen); in der Wienbibliothek (Handschriften- und Musiksammlung) befindet sich ein Teilnachlass (in Doubletten- und Kopieform)

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Text: © Austria-Forum, Graz    Text drucken

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