Jura Soyfer (Pseudonyme: Georg Anders, Fritz Feder, Norbert Noll), Schriftsteller und Journalist, geb. am 12. 12. 1912 in Charkow (Ukraine), gest. am 15. 2. 1939 im Konzentrationslager Buchenwald. Soyfer flüchtete 1920 mit seiner Familie in die Türkei, ein Jahr später nach Wien und arbeitete bereits als Jugendlicher für die Wiener "Arbeiter-Zeitung", für die er Gedichte, Kritiken und Reportagen verfasste. Ab 1931 studierte er Deutsche Philologie und Geschichte an der Universität Wien. 1934 trat er aus der sozialdemokratischen Partei aus und war während der Februarkämpfe Mitglied der illegalen kommunistischen Partei. Er schrieb Lieder und Stücke für Kleinkunstbühnen in der Tradition Johann Nestroys, z. B. für "Literatur am Naschmarkt". Zudem verfasste er Literatur-, Theater- und Filmkritiken für den "Wiener Tag". 1938 wurde er wegen illegaler Parteiarbeit für die kommunistische Partei verhaftet und in den Konzentrationslagern Dachau und Buchenwald inhaftiert.
Er schrieb u. a. den Fragment gebliebenen Roman So starb eine Partei, die Theaterstücke Weltuntergang oder: Die Welt steht auf keinen Fall mehr lang (1936), Der Lechner-Edi schaut ins Paradies (1936) und Broadway-Melodie (1937).

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (März 2009)     Text drucken

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