Rolf Singer, Mykologe, geb. am 23. 6. 1906 in Schlierbach (Oberösterreich), gest. am 18. 1. 1994 in Chicago (USA). Der Sohn des Malers Adolf Singer besuchte die Gymnasien in Pasing (München) und Amberg (Bayern). Von 1925 bis 1927 studierte er Chemie an der Universität München und ging nach Wien, wo er 1931 beim Botaniker Richard Wettstein mit der Dissertation Monographie der Gattung Russula promovierte. Singer, der nach der Machtübernahme Hitlers in Deutschland verfolgt wurde, übersiedelte kurzzeitig nach Barcelona, Frankreich und lebte zwischen 1936 und 1941 in Leningrad. Nach dem Einmarsch der deutschen Armee verließ er die Sowjetunion, emigrierte über Hawaii nach Kalifornien und unterrichtete von 1941 bis 1948 an der Universität Cambridge. In den Jahren 1948 bis 1952 sowie 1954 bis 1961 hielt er sich in Mexiko auf, wirkte bis 1967 in Buenos Aires und daraufhin ein Jahr lang in Santiago de Chile. 1968 erhielt er eine Anstellung am Natural Field Museum in Chicago. 1970/1971 sowie 1976 bis 1978 hielt er sich zu Forschungszwecken in der Schweiz und im Amazonas auf. Singer verfasste über 400 wissenschaftliche Artikel sowie sieben Bücher, z. B. The Agaricales in modern taxonomy (1986), beschrieb 74 Pilz-Gattungen sowie ca. 2.450 Arten und Varietäten.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (November 2009)     Text drucken

Bestandsrecherche Rolf Singer in der Datenbank
"Verzeichnis der künstlerischen, wissenschaftlichen und kulturpolitischen Nachlässe in Österreich"