Hans Rott, Komponist, geb. am 1. 8. 1858 in Wien, gest. am 25. 6. 1884 ebenda. [...] Rott studierte 1874 bis 1878 am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien Orgel bei Bruckner, Klavier bei Lduwig Landskron, Harmonielehre bei Graedener und Kontrapunkt bei F: Krenn. Gleichzeitig war er Organist an der Wiener Piaristenkirche. Versuche, eine Anstellung zu finden, die von seinem Lehrer und Freund Bruckner sehr unterstützt wurden, blieben erfolglos, sodaß sich Rott mit Privatlektionen in Klavier und in Musiktheorie seinen Lebensunterhalt verdienen mußte. [...] Als eine längst latent vorhandene Geisteskrankheit zum Ausbruch kam, mußte er im Frühjahr 1881 in eine Irrenanstalt eingeliefert werden. Rott war, wie Bruckner bezeugte, ein ungewöhnliches starkes musikalisches Talent. Zu seinem engsten Freundeskreis zählte auch Mahler, der Rott kompositorisches Können überaus schätzte und in seinem eigenen Schaffen namentlich von dessen 1. Symphonie beeinflußt wurde. Rotts kompositorisches uvre, stilistisch dem Umfeld Wagners zugehörig, wurde von ihm im Wahnsinn zum Teil [...] vernichtet.

Text: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 Online Edition, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Stand: 06.05.2010) [gekürzt]     Text drucken

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