August Prinzinger, der Ältere, Jurist und Fachschriftsteller, geb. am 16. 10. 1811 in Ottobeuren (Bayern), gest. am 14. 1. 1899 in Salzburg. […] Prinzinger studierte von 1831 bis 1835 an der Universität Wien Jus und promovierte 1837 an der Universität Innsbruck. Zunächst am Salzburger Fiskalamt angestellt, kam er 1841 zur Kammerprokuratur in Linz. 1846 wurde er Advokat in St. Pölten, 1848 Auditor der Nationalgarde und in das Frankfurter Parlament berufen. 1849 kehrte er enttäuscht zurück und wurde Advokat in Salzburg, 1858 Gemeinderat und 1867 Landtagsabgeordneter. 1868 legte er das Landtagsmandat zurück, 1870 wurde er Vorstand der Salzburger Advokatenkammer. Prinzinger regte bereits 1851 die Gründung eines historischen Vereins in Salzburg an und gehörte ab 1858 zum Gründungsausschuß der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. 1861 wurde er zum Vorstand-Stellvertreter gewählt und leitete die Gesellschaft von 1874 bis 1884 als Vorstand (1884 Ehrenmitglied). Problematisch bleibt Prinzingers wissenschaftliches Werk. Als begeisterter Nationalliberaler setzte er sich mit ganzer Kraft für die heute zu Recht völlig vergessene Theorie ein, daß die "Deutschen", wie er die Bayern der vorrömischen Zeit nannte, an Stelle der Kelten die Urbevölkerung in den Alpen gewesen seien.
Er veröffentlichte u. a. Deutscher Sprachschatz in der Geschichte und Geographie des Noreichs (1856), Die altdeutsche Schriftsprache (1860) und Zur Namen- und Volkskunde der Alpen (1890). 

Text: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 Online Edition, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Stand: 20.08.2010) [gekürzt]      Text drucken

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