Rudolf Palme, Historiker, geb. am 19. 3. 1942 in Berlin, gest. am 10. 4. 2002 in Innsbruck. Palme, dessen Eltern 1945 nach Reutte (Tirol) übersiedelten, trat nach der Matura in das Prämonstratenserstift Wilten ein. Er verließ den Orden jedoch nach einem Jahr wieder. Ab 1964 studierte er Geschichte, Germanistik und Philosophie, zunächst an der Universität Innsbruck, dann in Wien, wo er 1969 mit der Dissertation Die Abtwahl im Stift Wilten von der Gründung bis zur Beendigung des Exemtionsstreites promovierte. Von 1968 bis 1971 absolvierte er den 52. Kurs des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung in Wien und begann ein Studium der Rechtswissenschaften. Seit 1971 war er als Assistent am Institut für Österreichische und Deutsche Rechtsgeschichte an der Juridischen Fakultät in Innsbruck tätig. 1982 habilitierte er sich für "Wirtschafts- und Sozialgeschichte in Verbindung mit Österreichischer Rechtsgeschichte" und wirkte dann von 1987 bis 2002 als ordentlicher Professor an der Universität Innsbruck.
Palmes wissenschaftliches Interesse reichte vom Mittelalter bis in die jüngste Zeit. Er befasste sich z. B. mit der Geschichte des Bergbaus, Problemen der österreichischen Verfassungs- und Rechtsentwicklung, der rechtlichen Stellung der Juden bis hin zu Problemen der Zeitgeschichte, insbesondere der NS-Zeit. Von 1989 bis 1995 fungierte er als Obmann des Tiroler Geschichtsvereins und rief die "Commission Internationale d'Histoire du Sel" ins Leben.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (August 2009)     Text drucken

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