Anton Maximilian Pachinger, Kulturhistoriker und Volkskundler, geb. am 22. 11. 1864 in Linz, gest. am 30. 11. 1938 in Wien. Pachinger bestand 1886 die Reifeprüfung, studierte von 1886 bis 1890 Rechtswissenschaften, von 1890 bis 1892 Medizin und schließlich bis 1897 Kunstgeschichte und Archäologie in Wien. Er schloss aber keines der begonnenen Studien ab und lebte von seinem geerbten Vermögen. 1915 ging er nach München und war dort als beeidigter Gerichtssachverständiger für alte Kunst und Kunstgewerbe tätig. Seine Sammlungen volkskundlicher Objekte, u. a. Münzen, Kostüme, Spielzeug, religiöse Graphiken und Barockmöbel, waren in ganz Europa berühmt. 1926 gründete er in München die Vereinigung von Liebhabern der graphischen Künste "Die Mappe". Durch die Inflation verarmt, übergab er seine kulturgeschichtlichen und volkskundlichen Sammlungen 1928 der Stadt Linz und legte somit den Grundstock für das Stadtmuseum.
Neben zahlreichen Aufsätzen veröffentlichte er u. a. Monographien über Wallfahrts- und Weihe-Münzen des Erzherzogtums Österreich ob der Enns (1906), Die Mutterschaft in der Malerei und Graphik (1906), Über Krankheitspatrone auf Heiligenbildern (1909), Glaube und Aberglaube im Steinreich (1912) und Die Hebamme. Eine kulturgeschichtliche Studie (1924).

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Januar 2009)    Text drucken

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