George Niemann, Architekt und Archäologe, geb. am 12. 7. 1841 in Hannover, gest. am 19. 2. 1912 in Wien. Niemann besuchte von 1860 bis 1864 das Polytechnikum Hannover und ging anschließend nach Wien, wo er bis 1870 im Atelier des Architekten Theophil von Hansen arbeitete. 1872 wurde er zum Professor für architektonische Stillehre und Perspektive an die Akademie der bildenden Künste in Wien berufen. 1873 unternahm er im Auftrag der österreichischen Regierung eine Forschungsreise nach Samothrake, nahm 1884/1885 an der Expedition des Grafen Lanckoroński-Brzezie nach Kleinasien und von 1896 bis 1902 an den Ausgrabungen in Ephesus teil.
Zu seinen Bauten zählen u. a. das Radetzky-Denkmal, die Villa Zumbusch und Villa Simon in Wien. Er veröffentlichte u. a. Archäologische Untersuchungen auf Samothrake (1875), Handbuch der Linear-Perspektive für bildende Künstler (1884) sowie Der Palast Diokletians in Spalato (1910).