Wilhelm Anton Neumann, Zisterzienser und Theologe, geb. am 7. 4. 1837 in Wien, gest. am 5. 10. 1919 in Mödling (Niederösterreich). Neumann trat 1855 in das Zisterzienserstift Lilienfeld ein, ab 1858 war er im Zisterzienserstift Heiligenkreuz und erhielt 1860 die Priesterweihe. Er studierte von 1870 bis 1874 an der Universität Wien Theologie und promovierte 1874. Neumann wirkte zwischen 1861 und 1874 als Professor der alttestamentlichen Bibelstudien und der orientalischen Sprachen an der theologischen Lehranstalt in Heiligenkreuz und als Bibliothekar des Stifts und ab 1874 als außerordentlicher Professor der höheren Exegese des alten Bundes an der Universität Wien. 1882 erfolgte seine Ernennung zum ordentlichen Professor, fungierte 1890/1891, 1897/1898 und 1904/1905 als Dekan und 1899/1900 als Rektor, resignierte jedoch wegen der durch die Zusammenstöße zwischen deutsch-nationalen und den neugegründeten katholischen Studentenverbindungen entstandenen Unruhen. Bemüht um die Reform des theologischen Studiums, konnte Neumann die Einführung der wissenschaftlichen Seminarien an der theologischen Fakultät durchsetzen. Als Palästinaforscher und Kunstarchäologe hatte er internationalen Ruf. […] Neumann war der Initiator der Restaurierung und Regotisierung des Hallenchores in Heiligenkreuz.

Text: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 Online Edition, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Stand: 04.10.2010)     Text drucken

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