Josef Nagler, Erfinder und Technikhistoriker, geb. am 5. 3. 1901 in Wien, gest. am 26. 1. 1990 in Preßbaum (Niederösterreich). Nagler studierte Physik an der Universität Wien und promovierte 1925 mit der Dissertation Über eine neue Methode zur Bestimmung spezifischer Wärmen. Er war anschließend als Demonstrator am Mineralogischen Institut der Universität sowie in der Firma C. P. Goerz tätig. 1927 wurde er am Technischen Museum Wien angestellt, das er von 1950 bis 1967 als Direktor leitete. Nagler, der sich bereits als Student Erfindungen patentieren ließ, entwarf 1931 und 1952 elektrische Gehirnmodelle sowie 1932 die erste "Lesende Maschine". Der sogenannte "Nahfeld-Effekt", den er 1934 entdeckte, ermöglichte ihm die Sicherung von Patenten auf dem Gebiet des Farbfernsehens und der elektrooptischen Steuerung. 1934 konzipierte er die Ausstellung zum zehnjährigen Bestehen der Radio-Verkehrs AG im Technischen Museum, entwarf die Technischen Museen in Calcutta sowie Neu Delhi mit und schrieb fachspezifische Beiträge in den "Blättern für Technikgeschichte".

Text: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 Online Edition, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Stand: 18.07.2009)     Text drucken

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