Felix Mottl, Dirigent und Komponist, geb. am 24. 8. 1856 in Unter St. Veit (heute: Wien), gest. am 2. 7. 1911 in München. Auf Grund seiner musikalischen Begabung wurde er 1866 als Sängerknabe der Hofkapelle am Löwenburger Konvikt aufgenommen. 1869 kam er an das Schottengymnasium, ging aber 1870 an das Wiener Konservatorium und studierte bei Bruckner, Anton Door, W. Scheuner, Otto Dessoff und Josef Hellmesberger Musik. 1875 wurde er Korrepetitor an der Wiener Hofoper und gründete gemeinsam mit anderen den "Wiener Akademischen Richard Wagner-Verein". 1876 war er in Bayreuth als Korrepetitor für die ersten Festspiele tätig. 1878 wurde er Kapellmeister der Komischen Oper in Wien (Ringtheater). 1880 wurde durch Förderung Liszts seine Oper Agnes Bernauer in Weimar uraufgeführt. Von 1880 bis 1903 war er Kapellmeister am Hoftheater in Karlsruhe, ab 1893 fungierte er als Generalmusikdirektor. Nach einer Amerikareise wirkte er ab 1904 als Generalmusikdirektor in München. 1907 wurde er auch Direktor der Münchner Hofoper. Mottl, ab 1886 auch als Dirigent in Bayreuth tätig (Tristan und Isolde), gehörte zu den führenden Anhängern Wagners und der neudeutschen Schule. Als Komponist konnte er sich nicht durchsetzen. [...] Zu seinen Werken zählen Lieder, Bearbeitungen sowie die Opern Agnes Bernauer (1880) und Der Tod des Narzissus (1898).

Text: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 Online Edition, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Stand: 08.02.2010) [gekürzt]    Text drucken

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