Otto Molden, Kulturpolitiker, geb. am 13. 3. 1918 in Wien, als Sohn berühmter Eltern in eine prominente Familie hineingeboren, gest. am 15. 6. 2002 in Paphos (Zypern). Sein Vater war der Historiker, Diplomat, Journalist und Begründer der Wiener Tageszeitung "Die Presse" Ernst Molden (1886–1953), seine Mutter die Schriftstellerin Paula von Preradović (1887–1951), die man als Verfasserin der österreichischen Staatshymne kennt. Nach der Matura nahm Molden ein Studium an der Universität Wien auf, das durch den "Anschluss" und den Ausbruch des Krieges ein abruptes Ende fand. Den Zweiten Weltkrieg erlebte Molden als Kradschütze in Frankreich und der Sowjetunion. Als Soldat hatte Molden schon früh Kontakte zum Widerstand und gehörte – wie sein Bruder Fritz P. Molden – selbst der Gruppe O5 an führender Position an. Nach Kriegsende nahm er das Studium der Geschichte und der Staatswissenschaft wieder auf. Noch als Student gründete Molden im Sommer 1945 mit Simon Moser das "Europäische Forum Alpbach" und kurz darauf das "Österreichische College", das als dessen Trägerorganisation fungierte. Als Organisator der sogenannten "Europäischen Hochschulwochen" zog sich Molden 1960 zurück, um die "Föderalistische Internationale" sowie die "Europäische Föderalistische Partei Österreichs" ins Leben zu rufen. Das "Österreichische College" hingegen leitete Molden bis 1992. Für sein Lebenswerk erhielt Otto Molden zahlreiche Auszeichnungen.

Text: © Wienbibliothek im Rathaus     Text drucken

Bestandsrecherche Otto Molden in der Datenbank
"Verzeichnis der künstlerischen, wissenschaftlichen und kulturpolitischen Nachlässe in Österreich"