Ernst Molden, Journalist und Historiker, geb. am 30. 5. 1886 in Wien, gest. am 11. 8. 1953 ebenda. Molden studierte zunächst Rechtswissenschaften, dann Geschichte, Archäologie und Nationalökonomie an den Universitäten Wien und Berlin. Er promovierte 1910, unterrichtete als Honorar-Dozent an der Universität Budapest, wurde 1916 Attaché an der österreichischen Gesandtschaft in Kopenhagen und 1919 in Haag. Ab 1921 fungierte er als Redakteur für Politik der Wiener Tageszeitung "Neue Freie Presse", deren stellvertretender Chefredakteur er ab 1924 war. Nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 arbeitete Molden bei einer Wirtschaftszeitung und lebte später in Amsterdam. Nach 1945 war er Geschäftsführer der "Neuen Wiener Presse- und Verlagsgesellschaft" und gründete 1946 die Tageszeitung "Die Presse", der er bis zu seinem Tod als Chefredakteur vorstand.
Molden, der mit der Schriftstellerin Paula von Preradović verheiratet war, veröffentlichte Die Orientpolitik des Fürsten Metternich 1829–1833 (1913), Zur Geschichte des österreichisch-russischen Gegensatzes. Die Politik der europäischen Großmächte und die Aachener Konferenzen (1916), Ein österreichischer Kanzler: Metternich (1917) und gab die "Schriften und Tagebücher" von Jakob Philipp Fallmerayer (1913) in zwei Bänden heraus.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek, Wien (Juli 2010)     Text drucken

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