Otto Mölzer, Lehrer und Heimatforscher, geb. am 27. 7. 1904 in Schrems (Niederösterreich), gest. am 28. 4. 1984 in Wien. Mölzer besuchte die Realschule in Waidhofen an der Thaya und die Lehrerbildungsanstalt in Wien. Von 1940 bis 1945 leistete er Kriegsdienst, wurde anschließend provisorischer Leiter der Volks- und Hauptschule Schrems und 1950 zum Direktor ernannt. In diesem Amt war er bis 1970 tätig. Er erwarb sich große Verdienste im Bereich des Schulwesens. Es gelang ihm die Berufsschule für Steinmetze, die Landeskurswerkstätte für Schuhmacher und die Landesberufsschule für Bürolehrlinge nach Schrems zu bringen.
Mölzer war auch auf kulturellem Gebiet tätig. Seiner Initiative verdanken sich die ersten Passionsspiele im Schremser Schlosshof im Juli 1955. 1953 fand nach seiner Idee die Leistungsschau für Landwirtschaft, Industrie, Handel und Gewerbe statt. Er legte eine Bilderchronik über die Gemeinde an, war von 1966 bis 1970 Redakteur der "Schremser Stadtnachrichten" und redigierte dann die "Grabmannpost". Autodidaktisch eignete er sich Wissen über Granit und seine Bearbeitung an. Nach seinen Vorstellungen wurden viele Denkmäler und Steinreliefs des Ortes geschaffen. Er erwarb sich Verdienste um die Neugründung des "Verschönerungsvereins" (1948), beim Neubau der Volks- und Hauptschule, der Schremser Heimatschau im Schlossgebäude (1966) und der Gründung der öffentlichen Bücherei (1955). Er schrieb 40 Jahre Stadt Schrems (1976) sowie Gedichte und Beiträge in Vereinsfestschriften.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Juni 2009)     Text drucken

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