Josef Meisel, Parteifunktionär, geb. am 18. 4. 1911 in Waag Neustadtl (Slowakei), gest. 1993. Meisel absolvierte eine Tischlerlehre und hatte ab 1929 Funktionen in der Wiener Kommunistischen Partei inne. Er nahm an den Februarkämpfen 1934 teil, emigrierte in die ČSR, wurde verhaftet und in die UdSSR ausgewiesen. Bis 1936 besuchte er die Moskauer Lenin-Schule und kehrte im Auftrag der kommunistischen Partei nach Wien zurück. Von 1936 bis 1938 wurde er im Konzentrationslager Wöllersdorf interniert, erhielt eine Amnestie und konnte nach Spanien flüchten, wo er am Spanischen Bürgerkrieg teilnahm. 1939 flüchtete er zunächst nach Frankreich, anschließend nach Belgien, wurde 1940 verhaftet, konnte jedoch flüchten und lebte als Holzfäller in den Pyrenäen. Ab 1941 war er in der französischen Résistance engagiert, ging nach Wien und versuchte eine illegale Kommunistische Organisation aufzubauen. 1943 wurde er verhaftet, in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert, konnte 1944 flüchten und sich 1945 zur sowjetischen Armee durchschlagen. Nach Ende des Krieges war er Wahlkreissekretär der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) in Wiener Neustadt und von 1946 bis 1964 Mitglied des Zentralkomitees der KPÖ. Von 1946 bis 1969 fungierte er als Landessekretär der niederösterreichischen KPÖ.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (März 2009)     Text drucken

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