Amalie Materna, Sängerin, geb. am 10. 7. 1844 in St. Georgen (Steiermark), gest. am 18. 1. 1918 in Wien. Materna wurde nach dem Studium an der Musikhochschule in Graz als Operetten- und Possensoubrette an das Thalia-Theater engagiert und debütierte 1864 als Anton in Suppés Flotte Burschen. Nach zweijähriger Tätigkeit wurde sie an das Carl-Theater in Wien verpflichtet. Nach weiteren Gesangsstudien bei Esser und Koch wurde sie 1869 von Dingelstedt an die Wiener Hofoper engagiert, wo sie als Selica in der Afrikanerin debütierte [...]. Nach 25jährigem Wirken sang sie 1894 das letzte Mal als Elisabeth in Tannhäuser an der Hofoper, um vorerst nur noch als Konzertsängerin und später als gesuchte Gesangspädagogin zu wirken. [...] Materna gab Gastspiele an allen bedeutenden Opernbühnen und feierte u. a. 1884/1885 an der Metropolitan Opera in New York Triumphe. 1877 und 1882 unternahm sie mit Richard Wagner [...] vielbejubelte Konzertreisen nach London und Amerika. Den künstlerischen Höhepunkt ihrer Karriere bildete zweifellos ihre Tätigkeit bei den Bayreuther Festspielen, wo sie 1867 die Brünnhilde [...] und 1882 die Kundry kreierte, die sie bis 1891 sang. [...]

Text: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 Online Edition, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Stand: 06.05.2010) [gekürzt]     Text drucken

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