Justinian Ladurner, Historiker und Archäologe, geb. am 9. 1. 1808 in Meran (Südtirol), gest. am 14. 10. 1874 in Innsbruck. Ladurner studierte in Trient, trat 1829 den Franziskanern bei und wurde 1833 zum Priester geweiht. 1837 trat er die Stelle eines Religionslehrers am Gymnasium in Bozen an, gab aber 1853 den Lehrberuf auf, um sich mit Geschichte zu beschäftigen. Er lebte in im Kloster in Kaltern und war ab 1855 Superior in Innsbruck. 1856 wurde er nach Reutte und 1859 wieder nach Innsbruck versetzt. Ladurner war als Historiker und als Sammler tätig. Er hinterließ etwa 14.000 Urkundenabschriften und Regesten, beschäftigte sich mit der Tiroler Landesgeschichte und bezog in seine Forschungen heute längst verschollene Quellen mit ein. Zu seinen Veröffentlichungen zählen u. a. Bemerkungen über den tirolischen Bundesbrief (1860), Urkundliche Beiträge zur Geschichte des Deutschen Ordens in Tirol (1861) sowie zahlreiche Aufsätze in der "Zeitschrift des Ferdinandeums" und dem "Archiv für Geschichte und Altertumskunde Tirols". Ladurner war Ehrenmitglied des "Historischen Vereins von und für Oberbayern" sowie Mitglied der "Heraldischen Gesellschaft Adler" in Wien.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Mai 2009)     Text drucken

Bestandsrecherche Justinian Ladurner in der Datenbank
"Verzeichnis der künstlerischen, wissenschaftlichen und kulturpolitischen Nachlässe in Österreich"