Carl Lacher, Bildhauer und Kunstgewerbler, geb. am 23. 5. 1850 in Uttenhofen bei Nürnberg, gest. am 15. 1. 1908 in Graz. Lacher studierte von 1867 bis 1872 an der Nürnberger Kunstgewerbeschule, hielt sich anschließend in Italien auf und wurde 1873 Assistent von August von Kreling an der Nürnberger Kunstgewerbeschule. Er wurde an die Gewerbeschule in Graz berufen, wo er bis 1891 unterrichtete. 1880 war er für die Einrichtung der historischen und kunstindustriellen Abteilung der steiermärkischen Landesausstellung zuständig. 1891 erfolgte seine Ernennung zum Direktor des Kulturhistorischen und Kunstgewerbe-Museums in Graz und leitete ab 1892 auch das Landeszeughaus. Zu seinen Werken zählen u. a. ein Bronzebrunnen von 1873 auf Schloss Kamenz, Niederlausitz (Polen), zahlreiche Porträtbüsten, z. B. von Vincenz Zusner, Erzherzog Johann, Grabdenkmäler, Denkmalentwürfe sowie Schmiedeeisenkunst. Lacher veröffentlichte Führer durch das Kulturhistorische und Kunstgewerbe-Museum in Graz (1895). 1890 wurde er mit der Goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Oktober 2010)     Text drucken

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