Ernst Krenek, Komponist und Dichter, geb. am 23. 8. 1900 in Wien, gest. am 23. 12. 1991 in Palm Springs (USA). Der Schwiegersohn von Gustav Mahler war Schüler von Franz Schreker und emigrierte 1938 nach Amerika, lebte ab 1948 in Kalifornien, hielt aber den Kontakt zu Österreich aufrecht. Sein Stil machte von der Spätromantik bis zur modernen Tonkonstruktion viele Wandlungen durch, ab zirka 1921 wurde Krenek zum radikalen Vertreter der Neuen Musik und verwendete ab etwa 1930 die Zwölftontechnik. Die Libretti zu seinen Opern verfasste er zumeist selbst.
Krenek komponierte die Opern Orpheus und Eurydike (1923) mit Text von Oskar Kokoschka, Der Sprung über den Schatten (1924), Der Diktator (1926), Jonny spielt auf (1927), Oper ohne Titel (1930), Leben des Orest (1931), Karl V. (1934), Pallas Athene weint (1955), The Bell Tower (1957) und Ausgerechnet und verspielt (1962), sowie die Operette Schwergewicht oder Die Ehre der Nation (1928), zudem Ballette, Symphonien, Orchesterwerke, Kammermusik, Jazzmusik, Bühnenmusik, Vokalwerke und Lieder. Er hinterließ auch ein theoretisches Werk, u. a. Über neue Musik (1937), Versuch einer Selbstanalyse (1948), Zwölfton-Kontrapunkt-Studien (1952), Zur Sprache gebracht (1958) und die Autobiographie Im Atem der Zeit (1998).
Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, u. a. den Großen Österreichischen Staatspreis (1963), das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (1975). Anläßlich seines 85. Geburtstags stiftete die Stadt Wien den Ernst-Krenek-Preis.

Text: © Austria-Forum, Graz     Text drucken

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