Theodor Kramer, Schriftsteller, geb. am 1. 1. 1897 in Niederhollabrunn (Niederösterreich), gest. am 3. 4. 1958 in Wien. Kramer trat 1907 in das Real- und Obergymnasium Stockerau (Niederösterreich) ein und wechselte 1908 an die Realschule im zweiten Wiener Gemeindebezirk. 1913 trat er der "Freideutschen Jugend" bei und studierte anschließend an der Wiener Exportakademie. Er nahm am Ersten Weltkrieg teil und wurde 1916 schwer verwundet. Ab 1918 studierte er Philosophie, Germanistik und Geschichte an der Universität Wien, wechselte 1919 zur Rechtswissenschaft und brach sein Studium wegen finanzieller Schwierigkeiten ab. In den frühen 1920er Jahren arbeitete er bei verschiedenen Buchhandlungen, veröffentlichte seine ersten Gedichte und trat der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei bei. Für seinen ersten Gedichtband Die Gaunerzinke (1928) erhielt Kramer den Künstlerpreis der Stadt Wien.
Er versuchte nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 zunächst erfolglos auszureisen und konnte erst 1939 nach London emigrieren, wo er 1940 als "enemy alien" auf der Isle of Man interniert wurde. Nach seiner Entlassung gehörte er dem Vorstand des Austrian-P.E.N. an und stand in engem Kontakt mit Hilde Spiel, Elias Canetti, Erich Fried und Michael Guttenbrunner. 1943 erhielt er eine Stelle als Bibliothekar im County Technical College in Guildford. Erst 1957 kehrte Kramer nach Österreich zurück. 1958 erhielt er postum den Literaturpreis der Stadt Wien. Seine "Gesammelten Gedichte" erschienen zwischen 1984 und 1987 in drei Bänden.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Februar 2010)     Text drucken

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