Georg Knepler, Musikwissenschaftler, Pianist, Dirigent, geb. am 21. 12. 1906 in Wien, gest. am 14. 1. 2003 in Berlin. Knepler studierte Musikwissenschaft bei Guido Adler, Klavier bei Eduard Steuermann und Komposition und Dirigieren bei Hans Gál.
1934 wurde Knepler aufgrund der Verbreitung kommunistischer Zeitungen inhaftiert. Bald darauf emigrierte er nach London, wo er zunächst Dirigier-, Gesangs- und Klavierunterricht erteilte und später als musikalischer Leiter des Emigrantentheaters "Das Laterndl" fungierte. 1946 kehrte er nach Wien zurück und wurde Sekretär für kulturelle Belange der KPÖ. Drei Jahre später wanderte er aufgrund seiner marxistischen Gesinnung in die DDR aus, gründete in Berlin die Deutsche Hochschule für Musik und war bis 1960 deren Rektor. Danach ging er als Professor für Musikwissenschaft an die Humboldt-Universität, an der er bis zu seiner Pensionierung wirkte.
Auf künstlerischem Gebiet trat Knepler als Klavierbegleiter (darunter auch bei Karl Kraus’ Vorlesungszyklus über Jacques Offenbach) an die Öffentlichkeit. Seine musikalischen Kompositionen tragen experimentellen Charakter und sind der Vergessenheit anheimgefallen. Größere Bekanntheit erlangte er als Musikwissenschaftler, allerdings sind die späteren Schriften stark von seiner extrem marxistischen Einstellung geprägt.

Text: Handschriftensammlung der Wienbibliothek im Rathaus (Januar 2017)    Text drucken

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