Karl Magnus Klier, Lehrer und Volksliedforscher, geboren am 07.12.1892 in Wien, gestorben am 29.09.1966 in Wien. Neben seiner Tätigkeit als Volks- und Hauptschullehrer war Karl Magnus Klier engagierter Volksliedforscher und -sammler. Zahlreiche wissenschaftliche Beiträge zu den Themen Volkslied, Volksmusik und Instrumentenkunde publizierte er in diversen Fachzeitschriften und Tageszeitungen, unter anderem in der Zeitschrift Das deutsche Volkslied, bei welcher er ab 1930 als Mitherausgeber fungierte. Mithilfe der in den 1920er-Jahren neuen phonographischen Tonaufnahmetechnik entstanden unter Klier verschiedene Aufnahmen, unter anderem von Schwegelpfeifern im Salzkammergut. Gemeinsam mit Raimund Zoder initiierte er den bis heute stattfindenden Pfeifertag. Klier wirkte als Autor diverser Radiosendungen. Zu den bekanntesten zählt die in den 1930er-Jahren von Radio Wien gesendete Reihe Wir lernen Volkslieder, welche die Zuhörenden zum Einsenden mündlich überlieferter Lieder aufrief. 1939 wurde Klier zum Leiter des Gauausschusses für Volksmusik im Gau Wien und Niederdonau ernannt. Er war bereits 1932 der NSDAP beigetreten, seine antisemitische Gesinnung zeigte sich in diversen Schreiben. Klier engagierte sich in zahlreichen Ehrenämtern, unter anderem wurde er 1949 ehrenamtliches Mitglied des "Arbeitsausschusses für Wien und Niederösterreich des Österreichischen Volksliedwerks" und 1955 bis 1965 ehrenamtlicher Leiter des "Zentralarchivs des Österreichischen Volksliedwerkes". Die Entwicklung einer quellenkundlich fundierten Volksliedforschung in Österreich gilt als herausragende Leistung Kliers. Seinem besonderen Forschungsinteresse galten insbesondere die Regionen Wien, Niederösterreich und Burgenland.

Text: Österreichisches Volksliedarchiv (Stand: 15.03.2022)     Text drucken

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