Hans Gustl Kernmayr, Schriftsteller, Journalist und Filmdramaturg, geb. am 10. 2. 1900 in Graz, gest. am 9. 10. 1977 in Samerberg (Bayern). Kernmayr erlernte ursprünglich das Fleischhauergewerbe und begab sich als Geselle vier Jahre auf Wanderschaft durch Österreich, Deutschland und Jugoslawien. Ab 1922 schrieb er erste Artikel für Zeitungen, besuchte ab 1927 Kurse der katholischen Hochschule in Berlin und knüpfte Kontakte zur NSDAP. In den 1930er Jahren stieg Kernmayr rasch zu einem bekannten Autor auf. Er lebte als Filmjournalist in Wien, verfasste Drehbücher und Film-Scripts für verschiedene Filmstudios und war für kurze Zeit Chefdramaturg der Wien-Film. Nach 1945 wurde Kernmayr von den Amerikanern verhaftet, jedoch bald wieder freigelassen und 1946 alle seine Werke auf die "Liste der gesperrten Autoren und Bücher" gesetzt. 1950 knüpfte er mit dem Roman Wir waren keine Banditen an seine alten Erfolge an und gründete 1951 gemeinsam mit Egon Schott-Schöbinger und Josef Friedrich Perkonig die "Carinthia-Filmkunst", die vor allem Kultur- und Fremdenverkehrsfilme produzierte. Kernmayr schrieb die Romane Kamerad Schnürschuh (1934), Der Mann, der seine Zeit verkaufte (1935), Ewig lebt die Liebe (1936), Abenteuer in Mexiko (1936), Die große Wanderung (1939), die humoristischen Erzählungen Ländliches Dekameron (1940) sowie die Komödien Der Wanderpreis (1935), Drei Tage Frack (1936) und Wir spielen Komödie (1942).

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (März 2009)    Text drucken

Bestandsrecherche Hans Gustl Kernmayr in der Datenbank
"Verzeichnis der künstlerischen, wissenschaftlichen und kulturpolitischen Nachlässe in Österreich"