Rudolf Kassner, Kulturphilosoph, Schriftsteller und Essayist, geb. am 11. 9. 1873 in Groß-Pawlowitz (Mähren), gest. am 1. 4. 1959 in Sierre (Schweiz). Kassner war seit seinem ersten Lebensjahr teilweise gelähmt. In den Jahren 1938 bis 1945 erhielt er Schreibverbot. In seinem vielschichtigen Werk versuchte er eine physiognomische Deutung des Lebendig-Gestalthaften als geistigen Ausdruck. Immer wieder bemühte er sich das Wesen des Österreichers zu bestimmen. Kassner lebte ab 1945 in der Schweiz. Er veröffentlichte u. a. Der Tod und die Maske: Gleichnisse (1902), Melancholia: eine Trilogie des Geistes (1908), Die Grundlagen der Physiognomik (1922), Das neunzehnte Jahrhundert. Ausdruck und Grösse (1947) und Das Antlitz des Deutschen in fünf Jahrhunderten deutscher Malerei (1954).
Kassner erhielt den Gottfried-Keller-Preis der Schweiz (1949), den Großen Österreichischen Staatspreis (1953), den Schiller-Preis (1955) und das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (1957).

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