Otto Jungmair, Schriftsteller, geb. am 6. 4. 1889 in Molln (Oberösterreich), gest. am 4. 10. 1974 in Linz. Jungmair besuchte die Realschule in Linz und die Oberrealschule in Steyr. Er arbeitete als Materialbuchhalter der Österreichischen Waffenfabriks-Gesellschaft Steyr und als Bankbeamter der "Centralbank der Deutschen Sparkassen" in Linz. Von 1927 bis 1938 war er als freier Schriftsteller tätig, arbeitete dann als Buchhalter der Versorgungsbetriebe der "Reichswerke Hermann Göring" und ab 1939 als Sozialreferent und stellvertretender Hauptbetriebsobmann der Auslandsarbeitslager der "Hermann-Göring-Werke". Daneben betrieb er volkskundliche, philosophische und germanistische Studien. 1939 wurde er von der Gestapo verhaftet und bis 1942 in den Konzentrationslagern Oranienburg-Sachsenhausen und Dachau interniert. Nach dem Krieg fand Jungmair Anstellung in einer Versicherungsgesellschaft. Ab 1948 lebte er wieder als freier Schriftsteller und arbeitete an der "Prager Gesamtausgabe" der Werke Adalbert Stifters mit. Anläßlich der Gründung des "Adalbert-Stifter-Instituts des Landes Oberösterreich" wurde er 1950 zum ordentlichen Mitglied des Instituts ernannt.
Jungmair war Mitbegründer und erster Vorsitzender des "Oberösterreichischen Künstlerbundes" und ab 1956 Vorstandsmitglied der "Gemeinschaft oberösterreichischer Schriftsteller". Zudem verfasste Jungmair mundartliche Dichtung, u. a. D'Hoamatmeß (1936) und Stoan und Stern (1953).

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (November 2008)    Text drucken

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