Hans Hornich, Mathematiker, geb. am 28. 8. 1906 in Wien, gest. am 20. 8. 1979 ebenda. Hornich, Sohn des Pädagogen Rudolf Hornich, besuchte das Akademische Gymnasium in Wien und studierte ab 1925 Mathematik, Physik und Astronomie an der Universität Wien. Zu seinen akademischen Lehrern zählten Wirtinger, Furtwängler, Hahn, Menger und Mayer. 1929 promovierte er bei Menger mit der Dissertation Über einen zweigradigen Zusammenhang, befasste sich dann mit Potentialtheorie und den sogenannten gemischten Randwertaufgaben.
Hornich war zunächst Bibliothekar am Mathematischen Institut der Universität Wien. 1933 habilitierte er sich mit Integrale erster Gattung auf speziellen Riemannschen Flächen, wurde jedoch erst 1936 Assistent am Institut. Ab 1945 war er Lehrbeauftragter an der Hochschule für Bodenkultur, wurde 1949 Professor an der Technischen Hochschule Graz und 1958 an der Technischen Hochschule Wien, als Nachfolger von Funk, wo er bis zu seiner Emeritierung 1976 wirkte. 1965 war Hornich Gastprofessor an der Catholic University in Washington. Er beschäftigte sich mit unendlichen Reihen und unendlichen Produkten und stellte später eine wichtige Ungleichung für Kurven auf. Auf dem Gebiet der Differentialgleichungen stellte Hornich interessante Zusammenhänge mit der Transzendenz gewisser Zahlen her. Weitere Arbeiten befassen sich mit der Risikotheorie, der Theorie der analytischen und der schlichten Funktionen und dem Werk Bolzanos.
Er veröffentlichte ein Lehrbuch der Funktionentheorie (1950), Existenzprobleme bei linearen partiellen Differentialgleichungen (1960) und war als Referent und Mitherausgeber der "Monatshefte für Mathematik" tätig. Hornich wurde 1963 zum korrespondierenden und 1970 zum wirklichen Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ernannt. 1978 erhielt er das Große Silberne Ehrenzeichen der Republik Österreich.