Blasius Höfel, Graphiker, geb. am 27. 5. 1792 in Wien, gest. am 17. 9. 1863 in Aigen bei Salzburg. Höfel studierte ab 1805 an der Wiener Akademie der bildenden Künste Zeichnen und Malen bei Hubert Maurer. 1807 bis 1809 arbeitete er als Kupferstecher bei Qu. Mark und heiratete 1812 dessen Tochter Karoline, die ebenfalls zeichnete und malte. Höfel widmete sich zuerst ganz dem Kupferstich, hauptsächlich in Punktmanier (bis 1828), dann in Linienmanier. 1820 wurde er Professor für Freihandzeichnen an der Theresianischen Militär Akademie in Wiener Neustadt (bis 1837) und 1824 wirkliches Mitglied der Wiener Akademie der bildenden Künste. Auf einer Studienreise nach Deutschland (1829) lernte er die Arbeiten des Berliner Holzschneiders Friedrich Wilhelm Gubitz kennen und bemühte sich, den Holzschnitt auch in Österreich neu zu beleben. Er begründete 1834 in Wiener Neustadt eine Schule für Holzschneidekunst, die jedoch bereits 1835 aufgelöst wurde. Auf Anregung Metternichs machte er gelungene Versuche, Stiche zu vergrößern und zu verkleinern und erhielt ein Privilegium für die Erzeugung von Reliefblättern nach dem Muster von Collard. Die von ihm konstruierte Reliefmaschine wurde von der Nationalbank angekauft. 1837 gelang es ihm, Holzschnitte in mehreren Farben auf der Buchpresse zu drucken. Er führte 1840 die Idee, das Prinzip der Lithographie in geänderter Form für Zinkhochätzungen zu benützen, praktisch durch (Metallographie). 1844 bis 1848 war er Inhaber einer gut ausgestatteten Buchdruckerei in Wien, zog sich aber nach deren politisch bedingtem Verkauf 1849 nach Salzburg zurück und widmete sich wieder ausschließlich seiner künstlerischen Tätigkeit.
Zu seinen künstlerischen Werken zählen u. a. ein Kupferstich des Erzherzogs Johann als Gemsenjäger (1818), der Holzstich Alte Frau mit Gebetsbuch und Rosenkranz (1830), die Lithographie Katafalk zum Trauergottesdienst für Kaiser Franz in der Wiener Neustädter Militär-Akademie (1835), Holzschnitte für Adolf Bäuerles "Theaterzeitung" (1834/1835) sowie Wandkalender, Heiligenbilder, Elfenbeinschnitte und zahlreiche Kupferstiche.

Text: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 Online Edition, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Stand: 23.07.2009)    Text drucken

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