Marianne Hainisch, Frauenrechtlerin, geb. am 25. 3. 1839 in Wien, gest. am 5. 5. 1936 ebenda. 1870 forderte Hainisch die Errichtung von Realgymnasien für Mädchen und die Zulassung von Frauen zum Hochschulstudium. Sie gründete aus privaten Mitteln ein Lyzeum, das 1891 Öffentlichkeitsrecht erhielt. 1892 wurde das erste Gymnasium für Mädchen im deutschsprachigen Raum in der Rahlgasse in Wien errichtet. Im Jahr 1902 gründete sie den Bund österreichischer Frauenvereine, dessen Vorsitzende sie bis 1918 war. Im Jahr 1909 wurde sie zur Vizepräsidentin des Frauenweltbundes gewählt. Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete sie für die Fürsorge und die Friedensbewegung mit Bertha von Suttner. 1914 übernahm Hainisch die Leitung der Friedenskommission im Bund österreichischer Frauenvereine. Der "Muttertag" geht auf ihre Anregung zurück.
Hainisch veröffentlichte u. a. Zur Frage des Frauenunterrichts (1870), Die Brotfrage der Frau (1875), Ein Mutterwort über die Frauenfrage (1892) und Die Mütter (1913).

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Oktober 2008)     Text drucken

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