Karl Haiding, Volkskundler, geb. am 3. 7. 1906 in Wien, gest. am 20. 3. 1985 in Graz. Haiding kam in seiner Jugend mit der "Wandervogel"-Bewegung in Kontakt und studierte Volkskunde, Ethnologie und Frühgeschichte an der Universität Wien. 1936 promovierte er mit der Dissertation Beiträge zur Quellen- und Wesenserschließung des volkstümlichen Kinderguts, widmete sich der Volkstumspflege und diente während des Zweiten Weltkriegs in der Deutschen Wehrmacht. 1941 wurde er aus gesundheitlichen Gründen entlassen und mit dem Aufbau eines Instituts für deutsche Volkskunde beauftragt. Nach 1945 war er u. a. im Seilbahnbau im steirischen Ennstal sowie im Salzkammergut tätig. In der Folge nahm er seine – bereits 1934 begonnene – Sammeltätigkeit im Bereich der Erzählforschung wieder auf und wurde 1955 mit der Gründung des Heimatmuseums Trautenfels (Steiermark) betraut, das er 20 Jahre lang leitete. Haiding befasste sich mit Märchen, Sagen sowie Schwänken der Bundesländer Oberösterreich, Burgenland und Steiermark.
Er veröffentlichte u. a. Österreichs Märchenschatz. Ein Hausbuch für jung und alt (1953), Alpenländischer Sagenschatz (1977), Märchen und Schwänke aus dem Burgenlande (1977), Kinder- und Jugendspiele aus Niederösterreich (1980) sowie Volkssagen aus der Steiermark (1982).

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek, Wien (Juni 2009)     Text drucken
Foto: © Österreichische Nationalbibliothek, Bildarchiv

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