Ludwig Hänsel, Gymnasiallehrer, geb. am 8. 12. 1886 in Hallein (Salzburg), gest. am 8. 9. 1959 in Wien. Hänsel studierte Germanistik, Romanistik und Philosophie an der Universität Graz, promovierte 1910 und leistete dann seinen einjährig-freiwilligen Militärdienst. Ab 1911 war er Supplent an verschiedenen Wiener Gymnasien, wurde 1913 zum Lehrer an der Staats-Realschule in Wien ernannt und diente im Ersten Weltkrieg. 1918 geriet Hänsel in Kriegsgefangenschaft in Monte Cassino. Von 1920 bis 1929 lehrte er an der Realschule im zehnten Wiener Gemeindebezirk, war dann bis 1936 provisorischer Direktor des Privat-Mädchen-Realgymnasiums im achten Wiener Gemeindebezirk und bis 1938 Direktor der Bundeserziehungsanstalt für Mädchen.
Im März 1938 wurde er aus politischen Gründen kurzzeitig beurlaubt, fand dann Anstellung an einem Realgymnasium, diente ab 1941 bei der Luftwaffe in Wiener Neustadt und ab 1944 bei einer Fallschirmdivision in Italien, wo er in amerikanische Kriegsgefangenschaft geriet. Ab 1946 war er wieder Direktor der Realschule im zehnten Wiener Gemeindebezirk und übernahm nach seiner Pensionierung 1951 einen Lehrauftrag an der Universität Wien.
Seit den 1920er Jahren hielt Hänsel zahlreiche Vorträge, nahm 1952 an der Generalversammlung der UNESCO in Paris und 1955 am Kongress "Erziehung zur internationalen Gesinnung" teil. Hänsel war Mitglied der "Wiener Philosophischen Gesellschaft", des Pädagogischen Rats der Mittelschullehrer Österreichs, Vizepräsident der Österreichischen UNESCO-Kommission und Vorsitzender der "Ferdinand-Ebner-Gesellschaft".

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (April 2009)     Text drucken

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