Foto von Rudolf Greinz

Rudolf Greinz, Schriftsteller, geb. am 16. 8. 1866 in Pradl, gest. am 16. 8. 1942 in Innsbruck. Greinz war der Bruder von Hermann und Hugo Greinz. Sein Vater, der k. k. Baurat Anton Greinz, entstammte einem Salzburger Bauerngeschlecht aus Thalgau, seine Mutter Marie, kam aus dem Oberinntal.
Greinz wuchs mit vier Geschwistern - drei Brüdern und einer Schwester - in Pradl auf. Er besuchte das Gymnasium in Innsbruck, schloß aber 1884 mit der Matura in Salzburg ab, wohin sein Vater 1879 versetzt worden war. An den Universitäten Graz und Innsbruck studierte Greinz deutsche Sprache und Literatur, klassische Philologie und Kunstgeschichte. Durch Tuberkulose an der Absicht gehindert, die wissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen, entschied er sich für den Schriftstellerberuf und gab sein Studium auf.
In Meran lernte er seine spätere Frau, Zoe Basevi, eine Großnichte des englischen Staatsmanns Benjamin Disraeli, kennen. Sie heirateten im Oktober 1899 in Meran, wo auch auf der Zenoburg 1902 ihr einziges Kind, Cornelia, geboren wurde.
Ab 1900 verkehrte Greinz in München im Kreis um Georg Hirth und wurde Mitarbeiter bei dessen satirischer Zeitschrift "Jugend". Dort glossierte er die politischen und kulturellen Verhältnisse in Österreich. 1905 zog er mit seiner Familie nach Innsbruck. Dort arbeitete er an der Zeitschrift "Der Föhn" mit. Seine Beiträge stießen allerdings zunehmend auf Kritik und Ablehnung seiner Schriftstellerkollegen. 1911 übersiedelt er deshalb nach München. Zahlreiche Reisen führten ihn zu Dichterlesungen im gesamten deutschen Sprachraum, wo er als der typische Vertreter des bodenständigen Schrifttums in Tirol galt und großen Anklang fand.
Nach alljährlichen Sommeraufenthalten in Tirol, vorwiegend im Unterinntal und im Zillertal, erwarb Greinz 1926 den Ansitz Rosenegg in Aldrans bei Innsbruck. Mit zunehmendem Alter zog sich Greinz mehr und mehr zurück. Greinz sah sich selbst als Volksschriftsteller. Nahezu jedes Jahr erschien im Leipziger "Staackmann-Verlag" – dorthin hatte ihn Peter Rosegger vermittelt – ein neuer Greinz-Roman. Seine Bücher erreichten eine Millionenauflage.

Text: Forschungsinstitut Brenner-Archiv, Innsbruck     Text drucken
Foto: © Forschungsinstitut Brenner-Archiv

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