Alexander Girardi, Schauspieler, geb. am 5. 12. 1850 in Graz, gest. am 20. 4. 1918 in Wien. Der Sohn eines aus Cortina d'Ampezzo eingewanderten Schlossers, erlernte das väterliche Handwerk, trat nebenbei in Dilettantenaufführungen auf und ging ohne weitere Ausbildung 1869/1870 an das Sommertheater in Rohitsch-Sauerbrunn. Im folgenden Winter spielte er in Krems, 1870/1871 am Sommertheater Ischl, im Winter in Salzburg und von 1871 bis 1874 am Strampferschen Theater in kleinen Rollen. Marie Geistinger und M. Steiner verpflichteten ihn als ersten Jugendlichen und Gesangskomiker an das Theater an der Wien. [...] 1896/1897 wirkte er am Carltheater, von 1898 bis 1900 als Charakterdarsteller am Wiener Deutschen Volkstheater, dann als Gast im Wiener Raimund-, Johann-Strauß-, Stadttheater, Theater in der Josefstadt, dann in Berlin, Hamburg und Dresden. [...] Girardi begann als jugendlicher Buffo und Gesangskomiker, entwickelte sich sehr rasch zum genialen Charakterdarsteller Raimundscher Gestalten [...] und kreierte mit triumphalen Erfolgen alle Komikerrollen in den Operetten von Strauß, Millöcker, Eysler und Lehár. [...] Die Triumphe der Wiener Operette sind mit Girardi, der die klassische Operette und das volkstümliche Drama seiner Generation bestimmte, untrennbar verbunden. [...]

Text: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 Online Edition, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Stand: 11.01.2010) [gekürzt]    Text drucken

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