Hans (Walter) Freyhan, geboren 1909 in Berlin, gestorben 1996 im englischen Bedford/Bedfordshire, Musikpädagoge, Musikschriftsteller, stammt aus einer jüdischen Bürgertumsfamilie. Sein Vater, Max Freyhan, war hauptberuflich als Rechtsanwalt tätig, darüber hinaus verfasste er aber auch Theaterkritiken und literaturwissenschaftliche Schriften und lehrte an der Staatlichen Schauspielschule.
Sein Sohn Hans Walter Freyhan erhielt eine fundierte musikalische Ausbildung und nahm 1928 ein Studium der Musikwissenschaft bei Wilibald Gurlitt in Freiburg auf, wo er u.a. auch Vorlesungen von Martin Heidegger hörte. 1929 kehrte Freyhan nach Berlin zurück und schloss seine Ausbildung zum Gymnasiallehrer ab. Er unterrichtete an jüdischen Schulen und war außerdem als Musikkritiker für jüdische Zeitungen tätig. Die Einladung, an einer jüdischen Schule in Brighton als Musiklehrer zu arbeiten, ermöglichte ihm und seiner Frau Käthe 1939 die Flucht und einen Neubeginn in England. Nach der Geburt von zwei Kindern ließen sie sich in der Gemeinde Bedford nieder, wo Freyhan weiter als Musiklehrer tätig war, u.a. als Leiter des Music Department am Huddersfield Technical College, sowie nach wie vor Musikkritiken, Programmheft-Texte und Artikel für die jüdische Flüchtlingspresse verfasste. Das Ehepaar Freyhan prägte das Musikleben ihrer neuen Wahlheimat nachhaltig. Durch den Hans Freyhan Trust, der junge Sängerinnen und Sänger der Bedfordshire Youth Opera finanziell unterstützt, setzt sich dieses Wirken über den Tod hinaus fort.

Text: Universität Salzburg (Mai 2015)     Text drucken

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