Ludwig August Frankl von Hochwart, Dichter, Philologe und Arzt, geb. am 3. 2. 1810 in Chrast (Böhmen), gest. am 12. 3. 1894 in Wien. Frankl besuchte 1823 bis 1826 das Piaristengymnasium in Prag und studierte ab 1828 Medizin in Padua und Wien. Er wurde in seinen literarischen Ambitionen von Joseph von Hammer-Purgstall gefördert und verkehrte im Salon der Karoline Pichler. Nach seiner Promotion 1837 versuchte er ergebnislos, einen Posten als Sekundararzt am Allgemeinen Krankenhaus in Wien zu bekommen, ebenso blieb ihm die Professur für Ästhetik am Theresianum verwährt. Frankl wurde Sekretär der Wiener Jüdischen Kulturgemeinde und begründete 1842 die Kulturzeitschrift "Sonntags-Blätter", die er bis 1849 herausgab. 1848 verfasste er das erste zensurfreie Flugblatt Österreichs "Die Universität". 1851 wurde er Direktor des Musikvereins und Professor der Ästhetik und unternahm 1856 Reisen nach Palästina sowie Ägypten. 1872 gründete er das Israelitische Blindeninstitut auf der Hohen Warte und berief den ersten Blindenlehrerkongress ein, zu dessen Präsident er 1873 gewählt wurde.
Frankl veröffentlichte u. a. Episch-lyrische Dichtungen (1834), Sagen aus dem Morgenland (1834), Rachel (1842), Der Primator (1861), Die Ahnenbilder (1864) sowie die Schrift Zur Geschichte der Juden in Wien (1853) und den Reisebericht Aus Aegypten (1860). Zudem verfasste er Biographien über Ferdinand Raimund, Nikolaus Lenau und Franz Grillparzer.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (September 2009)     Text drucken

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