Hans Foramitti, Architekt und Bibliothekar, geb. am 20. 3. 1923 in Wien, gest. am 6. 6. 1982 ebenda. Foramitti studierte Architektur an der Technischen Hochschule Wien und promovierte 1958. Zwischen 1955 und 1957 war er in der Bundesgebäudeverwaltung und  von 1957 bis 1961 in der Bibliothek der Technischen Hochschule Wien tätig. 1959 trat er in das Bundesdenkmalamt ein, wo er 1967 mit der Leitung der Abteilung für Photogrammetrie sowie mit den Agenden der Haager Konvention von 1954 betraut wurde. Er erarbeitete neue Vermessungsmethoden und entwickelte neue Instrumente zur Architekturvermessung, beschäftigte sich insbesondere mit Problemen der Altstadterneuerung und des Zivilschutzes. Foramittis Hauptwerk stellt das dreibändige, allerdings weitschweifige Werk Kulturgüterschutz: Empfehlungen zur praktischen Durchführung (1970) dar. Er publizierte über Bildmessung und Vermessungstechnik, Sicherheitstechnik und städtebauliche Denkmalpflege. 1969 erhielt er einen Lehrauftrag an der Akademie der bildenden Künste und leitete von 1970 bis 1978 das ICOMOS-Dokumentationszentrum in Paris. 1973 hatte er einen schweren Autounfall, infolge dessen er 1975 von Teilbereichen seiner Agenden entbunden wurde. 1980 erhielt er die Lehrbefugnis als Hochschuldozent für das Lehrgebiet "Konservierung, Restaurierung und Erforschung von Kunstwerken unter besonderer Berücksichtigung photogrammetrischer Arbeitsverfahren" an der Akademie der bildenden Künste.

Text: © Personenlexikon zur Österreichischen Denkmalpflege (1850–1990)     Text drucken

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