Foto von Leopold Josef Fitzinger

Leopold Joseph Fitzinger, Zoologe, geb. am 13. 4. 1802 in Wien, gest. am 20. 9. 1884 in Hietzing (heute: Wien). Fitzinger wurde zunächst Lehrling eines Apothekers und begann zusätzlich ein Studium der Botanik an der Universität Wien, das er 1817 abbrach, um sich als Praktikant des Wiener Naturhistorischen Museums der verwaisten Reptilien- und Fischsammlung anzunehmen. Da dort keine Festanstellung absehbar war, nahm Fitzinger 1821 eine Stelle als Sekretär an, wurde hiervon aber zeitweise freigestellt, um die Museumssammlung weiter zu betreuen. Erst 1844 wurde Fitzinger zum Leiter der Reptilien- und Säugetiersammlungen berufen. 1861 trat er in den Ruhestand, wurde aber 1863 Direktor des Zoos im Englischen Garten München. In Budapest richtete er einen neuen Zoo ein, trat jedoch bei dessen Eröffnung von der Leitung zurück. Fitzinger war der Überzeugung, dass die Vielfalt der Lebewesen einer vorgegebenen, unveränderlichen Ordnung entspräche.
Er veröffentlichte u. a. die Neue Classification der Reptilien nach ihrer natürlichen Verwandtschaft (1826), ein Verzeichnis der im Erzherzogthum Österreich vorkommenden Säugethiere, Reptilien und Fische (1832), den Entwurf einer systematischen Anordnung der Schildkröten, nach den Grundsätzen der natürlichen Methode (1835) sowie sein 1843 erschienenes Hauptwerk Systema Reptilium. 1864 publizierte er einen ebenfalls bekannt gewordenen Atlas aller Reptilien und Amphibien.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (November 2008)    Text drucken
Foto: © Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien

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