Moriz Enzinger, Germanist, geb. am 30. 12. 1891 in Steyr (Oberösterreich), gest. am 4. 10. 1975 in Wien. Enzinger besuchte das Stiftsgymnasium Kremsmünster und studierte dann an den Universitäten Graz, Freiburg (Schweiz), Wien und Prag, wo er 1916 promovierte. 1922 wurde er als ordentlicher Professor für deutsche Sprache und Literatur an die Universität Innsbruck und 1952 als Professor für österreichische Literaturgeschichte und allgemeine Literaturwissenschaft an die Universität Wien berufen, wo er bis zu seiner Emeritierung 1963 wirkte. Enzinger war ordentliches Mitglied des Adalbert-Stifter-Instituts des Landes Oberösterreich und hatte großen Anteil an dessen wissenschaftlicher Entfaltung. Von Enzingers zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen ist ein Großteil dem Leben und Wirken Adalbert Stifters gewidmet. Er publizierte u. a. Die Entwicklung des Wiener Theaters vom 16. zum 19. Jahrhundert (1918-1919), Die deutsche Tiroler Literatur (1929), Ferdinand Raimund und das Wiener Volkstheater (1936), Zwischen Legende und Historie (1946), Adalbert Stifters Studienjahre (1950) und Adalbert Stifter in seiner und unserer Zeit (1956).
Enzinger wurde mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (1961) sowie dem Johann-Kepler-Preis des Landes Oberösterreich (1974) ausgezeichnet und 1963 zum wirklichen Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ernannt.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Juli 2009)     Text drucken

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