Bartholomäus von Carneri, Politiker, Philosoph und Schriftsteller, geb. am 18. 11. 1821 in Trient, gest. am 18. 5. 1908 in Marburg an der Drau. Carneri absolvierte das Gymnasium bei den Schotten in Wien, studierte Philosophie, Ästhetik und Rechtswissenschaften in Wien, musste jedoch wegen eines körperlichen Leidens Wien verlassen und gesundete erst 1847. 1857 trat er den Besitz des väterlichen Gutes in der Steiermark an. Von 1861 bis 1885 wurde er in den Landtag und von 1870 bis 1885 in den österreichischen Reichstag gewählt, wo er die liberale Partei vertrat. Carneri, von seiner Einstellung her "antiklerikaler Monist", versuchte eine Ethik auf darwinistischer Grundlage zu formulieren.
Er veröffentlichte u.a. Gedichte (1848), Neu-Österreich. Ein Wort über echten und falschen Konstitutionalismus (1861), den Sonettband Pflug und Schwert (1862) sowie Sittlichkeit und Darwinismus (1871), Der Mensch als Selbstzweck (1877) und Der moderne Mensch (1891).

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (September 2008)     Text drucken

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