Lodovico Ottavio Burnacini, Architekt und Bühnenbildner, geb. 1636 in Oberitalien, gest. am 12. 12. 1707 in Wien. Burnacini war ab 1650 in Mantua tätig, wo er Dekorationen für die Oper anfertigte, stand seit 1652 im Dienst des Kaisers und wurde bald leitender Architekt von Leopold I. Er baute von 1660 bis 1665 einen Teil der Hofburg, 1665 das Opern- und Komödienhaus, das 1683 abgerissen wurde, und schuf Theaterdekorationen. Nach der Türkenbelagerung stellte Burnacini 1683 das Schloss Ebersdorf in Niederösterreich wieder her. Ab 1687 leitete er den Bau der Dreifaltigkeitssäule am Wiener Graben. Burnacini, der die italienische Theaterkunst zu einem besonderen Wiener Stil bildete, war besonders für seine Entwürfe höfischer Masken- und Festkostüme bekannt. Sein 1668 fertig gestelltes Opernhaus war eines der bedeutendsten Gebäude seiner Zeit, an dem über hundert Opern- und Oratorieninszenierungen stattfanden.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (April 2009)     Text drucken

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