Wolfgang Erich Börner, geb. am 29. 8. 1897 in Berlin, gest. 10. 1. 1969 in Gergweis (Bayern). Er war der Sohn von Erich Börner und Franziska von Fagenza (Schreibweise von Fagenza unsicher), einer ostpreussischen Adeligen aus Königsberg (heute Kaliningrad).
Nach einer kaufmännischen Ausbildung musste er im Ersten Weltkrieg Kriegsdienst (als Offizier) an der Westfront verrichten. Nach dem Krieg heiratete er Lisette Börner, mit der er drei Kinder hatte.
In Berlin begann er mit der Beratung und Betreuung von Künstlern – Berufsbezeichnung laut Reisepass: Kaufmann. Musik spielte in der Familie eine große Rolle, u.a. spielte seine Gattin Lisette Klavier und Horst Ziehharmonika. Lisette spielte in einem Kino in Berlin die Musikbegleitung bei Stummfilmen.
Da das Haus der Familie in Berlin im Zweiten Weltkrieg durch Bomben beschädigt wurde, zog er mit seiner Frau und den zwei Töchtern nach Bad Aussee, Steiermark (Sohn Horst war im Krieg an der Ostfront, bis vor Stalingrad), wo sich auch schon viele seiner Klienten aufhielten (u. a. war er Ehrenbürger von Bad Aussee).
Nach dem Krieg zog er nach München, wo er die Künstlerkanzlei (Vermögensberatung, Vertragsabschlüsse,..) fortführte. In den 1950er Jahren kaufte er sich ein Haus in Gergweis, Niederbayern, wo er die meiste Zeit des Jahres verbrachte.
Zu seinen Klienten, die zumeist auch gleichzeitig Freunde der Familie waren, zählten u.a.
Hans Albers (Taufpate der Tochter Ursula), Hans Rotter, Robert Gilbert, Kessler Zwillinge, Hans Lang, Max Colbet, Walter Kollo (Vater von Rene Kollo), Rudolf Weys, Robert Stolz (Taufpate der Tochter Ingrid) u.v.m.
Er wurde am 10. 1. 1969 in Gergweis, im Grab seiner tödlich verunglückten Tochter Ingrid, beigesetzt. Einige Jahre später wurde er von Gergweis nach München überführt.
Die Kanzlei wurde von seiner Tochter, Ursula Dellinger Börner, bis in die 1990er Jahre fortgeführt.

Text: Wienbibliothek im Rathaus (2011)     Text drucken

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